-Kurzfassung-
Die Chronik der Schützengesellschaft 1912 Neukirchen wurde erstmals 1987 von Schützenbruder Leonhard Dannhauser für den Zeitraum von 1895 – 1972 erstellt. Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums wurde sie nach Recherchen im Staatsarchiv Amberg und im Archiv der Schützengesellschaft 1912 Neukirchen von Schriftführer Günther Weinfurtner ergänzt und fortgeschrieben (1883 - 2010)
1883: Beginn des Schießsports in Neukirchen
„Schützenvereine haben in aller Welt eine alte Tradition. Daher ist es selbstverständlich, dass Schützenvereine das gesellige Beisammensein pflegen und hüten und dass sie im Vereinsleben einer Gemeinde mustergültiges Vorbild sind.“ (Auszug aus der Chronik von 1987) In Neukirchen fand sich bereits im Jahre 1883 eine Gruppe von Gleichgesinnten, um eine „Schützengesellschaft“ zu gründen. Zweck dieser ersten Vereinigung war es, wie den Statuten zu entnehmen ist, wöchentlich wenigstens einmal einen der langen Winterabende durch Schießübungen mit Zimmerstutzen „gesellig zu verkürzen“. Die erste Satzung der Schützengesellschaft Neukirchen bei Sulzbach umfasste insgesamt 35 Paragraphen. Unterzeichnet wurde sie am 11. Oktober 1883 vom damaligen Maurermeister und Bürgermeister Johann Greß (Schützenarchiv A/Z Nr. 1.1). Weitere Aufzeichnungen finden sich in einem Protokollbuch, begonnen im Vereinsjahr 1895/96. Bei der 1. Generalversammlung am 26. Oktober 1895 zählte die Gesellschaft 35 Mitglieder. In den Ausschuss wurden gewählt: als Vorstand Konrad Weber, Stationswärter, als Kassier Georg Schuster, Oberheizer, als Schriftführer H. Drexler, Bahnwärter. Zugleich setzte man mit Genehmigung des Lokalinhabers die jährliche Entschädigung von 18 auf 15 M (Mark) herab.
Der Kassenbericht ergab folgendes Bild:
Einnahmen: 161,64 M
Ausgaben: 155,22 M
Restkapital: 6,42 M
1912: Gründung der Schützengesellschaft Neukirchen
Die Beteiligung an den wöchentlichen Schießabenden nahm nach den Protokolleintragungen immer mehr ab. So blieb es nicht aus, dass in der Generalversammlung vom 22. Dezember 1910, zu der sogar eine zweimalige Einladung erforderlich war, nur acht Vereinsmitglieder kamen. Trotzdem war die Versammlung beschlussfähig. Man kam überein, den Verein für einige Zeit ruhen zu lassen. So vergingen zwei Jahre, bis am 03. November 1912 im Vereinslokal „Gasthaus zur Eisenbahn“ die „Schützengesellschaft Neukirchen bei Sulzbach“ wieder gegründet wurde. Dies war offiziell die Geburtsstunde des Jubelvereins.
Die Statuten wurden der Distriktpolizeibehörde zur Genehmigung vorgelegt.
Gründungsmitglieder waren:
Georg Pilhofer, Hans Lehner, Michael Hoffmann, Johann Rösch, Hans Lehnerer, Georg Kopp jun., Michael Beck, Heinrich Beck
Georg Deyerl, Joh. Georg Geier, Hr. Hollederer, Georg Maul, Georg Braun, Joh. Georg Kopp, Hans Neidel, Hans Rogner und Konrad Meyer
Die Aufnahmegebühr betrug zwei Reichsmark (RM), der monatliche Beitrag 50 Pfennig. 1913 standen 395 RM an Einnahmen insgesamt Ausgaben in Höhe von 358 RM gegenüber. Zu den ersten Anschaffungen gehörten ein Scheibenstand und ein Vereinsstutzen. Um Unfälle zu vermeiden, wurde ersucht, beim Laden des Gewehres die „Mündung über Kopfhöhe zu halten.“
Leider lähmte der Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 01. August 1914 jäh das rege Vereinsleben
1919: Neuanfang nach dem Ersten Weltkrieg
Nach viereinhalb Jahren harter Kriegszeit und nach Rückkehr überlebender Mitglieder in die Heimat fand am 02. Januar 1919 wieder eine ordentliche Generalversammlung statt. Aus der Neuwahl ging Georg Pilhofer als 1. Schützenmeister hervor. Die Schießübungen konnten wegen Munitionsmangels erst im Mai dieses Jahres wieder aufgenommen werden. Durch Neuaufnahmen erhöhte sich der Mitgliederstand beträchtlich.
Im November 1920 legte Georg Pilhofer sein Amt als Schützenmeister wieder nieder.
Auf Vorschlag der Mitglieder wurden Georg Kopp zum 1. und Eduard Riegel zum 2. Schützenmeister gewählt.
Sechzehn Mitglieder traten dem „Oberpfälzer Schützenbund“ bei. Wegen der kolossalen Geldentwertung infolge der galoppierenden Inflation betrug 1923 die Aufnahmegebühr sage und schreibe 3.000 RM und der monatliche Beitrag 800 RM, das Schussgeld wurde auf 500 RM erhöht.
Die Schützengesellschaft Neukirchen schloss sich in der Gründungsversammlung am 31. Mai 1923 in Fromberg dem Schützengau Sulzbach (Gau 5) an. In dieser Versammlung wurde auch das 3. Gauschießen 1925 nach Neukirchen vergeben. 1924 bezifferten sich die Einnahmen bei 47 Mitgliedern auf 3.528.550 RM. Posthalter Hans Lehner wurde zum 1. Schützenmeister berufen.
Vom 04. bis 12. August 1925 fand das 3. Gauschießen und am 29. August 1925 das erste Königschießen in Neukirchen statt. Malermeister Christof Klein errang erstmals in der Geschichte des Vereins die Schützenkönigswürde.
1929 übernahm Felix Fuchs die Vorstandschaft. Er wurde 1930 zum 3. Gauschützenmeister und Johann Rösch zum 1. Gaubeisitzer gewählt. Ebenfalls 1930 gab der Verein bei der Taubstummenanstalt Michelfeld eine Fahne zum Preis von 700.- RM in Auftrag. Motiv: Auf Seidenstoff zeigt die eine Seite handgestickt das Hubertusbild mit Tannenumrahmung und den Schützenspruch:
Vereinsfahne
Auf der anderen Seite sind in der Mitte eine Scheibe mit gekreuzten Gewehren, eine Eichenlaubumrahmung sowie die Jahreszahlen 1912 bis 1931 zu sehen.
Die Patenschaft für die Fahnenweihe übernahm der Gesang- und Schützenverein „Amphora“ aus Sulzbach.
Am Sonntag, dem 14. Juni 1931, ertönten vom Weißenstein und Hartenfels Weckrufe und donnernde Gewehrsalven. Nach den Gottesdiensten weihte Pfarrer Herbst am Kriegerdenkmal vor der evangelischen Pfarrkirche die neue Fahne. Fahnenträger war Hans Rösch, Fahnenbraut Irma Grimm.
Und wieder brachte ein Krieg das Vereinsleben in schwere Bedrängnis. Die Schießstätte auf dem Gelände des Anwesens Rösch am Bahnhof - westlich neben der ehemaligen Kaufstätte Fulke gelegen - wurde 1939 mit Beginn des zweiten Weltkriegs von der Wehrmacht beschlagnahmt und anderweitig verwendet.
Das Schießen im angestammten Vereinsheim war damit unterbunden.
Schwieriger Start nach dem Zweiten Weltkrieg
In den ersten Jahren nach dem Krieg zählte die Schützengesellschaft zu den von der US-Militärregierung verbotenen Vereinen. Erst Ende 1951 wurde dieses Verbot von der Besatzungsmacht gelockert. So konnten sich am 16. Dezember des gleichen Jahres die ehemaligen Schützenbrüder zu einer ersten Versammlung treffen. Einstimmig wurde hierbei das Fortbestehen bzw. das Wiederaufleben des Vereins bekräftigt und Felix Fuchs zum ersten Schützenmeister gewählt.
Am 12. Februar 1953 trat Felix Fuchs überraschend von seinem Amt als Schützenmeister zurück. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 12. März 1953 wurde Hans Neidel jun. zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er führte die Geschäfte bis zur nächsten Generalversammlung.
Diese Versammlung vom 12. März 1954 berief Felix Fuchs wieder zum ersten Schützenmeister. Am 27. Nov. 1954 übernahm Hans Neidel jun. erneut das Amt des 1. Schützenmeisters.n.
Zwischenzeitlich war der Mitgliederstand auf 51 angewachsen.
In der Ausschusssitzung vom 13. Januar 1955, an der auch Gauschützenmeister Hans Kurz teilnahm, bereitete man das 16. Gauschießen 1955 gemeinsam mit dem 40-jährigen Jubiläum der Schützengesellschaft 1912 vor.
1959: Die Schützengesellschaft zu Gast im Hause Kohler
Im Zuge des Neubaus des Gasthauses Kohler im Jahre 1959 erklärte sich Georg Kohler bereit, Räume im Keller des Anwesens der Schützengesellschaft für den Schießbetrieb zur Verfügung zu stellen. Dabei würden der Gesellschaft keine Kosten entstehen. Diesem Vorschlag stimmte die Generalversammlung am 14. Dezember 1958 mehrheitlich zu
1960 legte Hans Neidel sein Amt als 1. Schützenmeister nieder.Zu seinem Nachfolger wurde Fritz Brunold gewählt.
Im November 1964 sprach sich der Vereinsausschuss dafür aus, das 42.Gauschießen 1965 in Neukirchen auszurichten, welches dann auch in der Zeit vom 05. bis 20. Juni 1965 unter der Schirmherrschaft von Landrat Karl Winkler stattfand.
Gau-Königsscheibe
Obere Reihe v. li.: Landrat K. Winkler, Ludwig Gröschel, Georg Kohler, Georg Schuhmann, Hans Luber, OSB-Präsident Willi Siebert, Georg Kopp, Bgm. Hans Brunner
Mittlere Reihe: Paul Felkel, Hans Sigmund, GSM. Georg Zagel, Hans Lehner, Willi Träger, Konrad Hauenstein, Adolf Weihnfurthner, Georg Strobel
Untere Reihe: Georg Greil, Fritz Brunhold, Georg Fleischmann, Großalbershof, Gau-König, BESM. Josef Schwarzkopf, Anni Träger, Georg Aures amtierender Schützenkönig und Hans Gottschalk
Freundschaftschießen mit Thiersee
Eine freundschaftliche Verbindung mit den Tiroler Schützen aus Thiersee/Kufstein führte in den Jahren 1965 bis 1973 zu mehreren Treffen und gemeinsamen Aktionen.
Die Generalversammlung fasste 1977 den Beschluss, die seit 1951 bestehende Satzung zu erneuern, den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen und die Gemeinnützigkeit anzustreben.
Seit dieser Zeit ist die Schützengesellschaft 1912 Neukirchen e. V., mit Sitz in Neukirchen, im Vereinsregister des Amtsgerichts Amberg unter der Nummer 325 eingetragen.
Fritz Brunold gab 1979 nach 18 Jahren das Amt des ersten Schützenmeisters ab.
Seine Nachfolge trat Georg Lomsché an.
In einer Ausschusssitzung am 25. September 1979 forderte der neue Besitzer des Hauses Kohler, Dr. Reinhard Kohler, die Vereinsführung auf, wegen anstehender Um- und Erweiterungsbauarbeiten das Schützenheim binnen zwei Tagen zu räumen
Somit konnten wir unser Schützenheim lange sieben Monate nicht benutzen. Das war ein herber Schlag.
Umgehend nahmen wir Verbindung mit unserem Nachbarverein „Bruderbund Niederricht-Fromberg“ auf und baten kurzfristig um Hilfe. Die Fromberger Schützen mit ihrem Vereinswirt Karl Hermann sagten uns spontan für die Zeit des Umbaus eine Bleibe zu. Somit entwickelte sich eine herzliche Freundschaft, die wir stets pflegen werden. In diesem Zeitraum wurde unser Schützenheim renoviert und erstmals eine elektrische Seilzuganlage installiert.
1981 errang Georg Grötsch die Gaukönigswürde.
Unser 70-jähriges Vereinsjubiläum rückte näher.
Das Festprogramm sah ein Jubiläums- und Sparkassenpokalschießen vor.
Königsscheibe v. Gg. Grötsch
Ein Festabend im Hotelgasthof Kohler, ein Friedhofsgang mit Totenehrung und anschließendem Frühschoppen mit musikalischer Umrahmung durch die Auerbacher Schützenkapelle rundeten diese gelungene Festlichkeit ab.
Herbert Rippel wurde beim Gauschießen 1984 Gaukönig.
Auf Vorschlag des Vereinsausschusses beschloss die Generalversammlung 1985 die Anschaffung eines neuen Vereinsbildes.
70-jähriges Jubiläumsschießen
mit dem Gewinner der Jubiläumsscheibe Reiner Schedl 1982
Gau-Königsscheibe H. Rippel
1986: Turbulenzen um das Schützenheim
Seit mehr als zwei Jahrzehnten spielte sich das Vereinsleben in unserem Vereinsheim im Hause Kohler ab. Wir hatten uns dort gut eingewöhnt und waren heimisch geworden. Umso größer war unsere Enttäuschung, als die Familie Dr. Reinhard Kohler im Jahre 1986 das Anwesen überraschend veräußerte.
Der neue Betreiber des Gasthofes, die Familie Kalman aus Ungarn, stand anfänglich einem Fortbestand des Schützenheimes skeptisch gegenüber. Nach zähen Verhandlungen mit Unterstützung von Bürgermeister Erich Birzer konnten wir gegen Zahlung einer akzeptablen Miete schließlich bleiben. Dipl.-Ing. Walter Müller hörte von den Unstimmigkeiten und schlug als Alternativlösung vor, im neuen Seniorenstift am Weißenstein (1987) ein Vereinsheim einzurichten. Zwischenzeitlich bot uns auch Bürgermeister Erich Birzer eine dauerhafte Bleibe im Sportheim des 1. Fußballclubs Neukirchen, und zwar im Zuge der Planung des 2. Bauabschnitts an. Doch die Situation nahm eine Wendung.
Jubiläumsscheibe zum 75-jährigen
Am 11. Juni 1988 wurde offiziell die Patenschaft mit der damaligen Inst.-Kompanie 120 Amberg/Kümmersbruck ins Leben gerufen. (Patenschaft übernimmt die Gemeinde Neukirchen und für die Betreuung zeichnet die Schützengesellschaft 1912 verantwortlich).
Ebenfalls gingen wir 1988 eine Vereinsfreundschaft mit der Polizeischießsportgruppe „Pannonia“ aus der ungarischen Hauptstadt Budapest ein.
Inzwischen stand das 75-jährige Vereinsjubiläum vor der Tür. Nachdem es keine realistischen Alternativen gab, wollten wir die Schießstätte weiterhin im Gasthof Kalman betreiben. Als das Anwesen am 01. Oktober 1987 wider Erwarten auf die Betreibergesellschaft mbH Seniorenwohnstift Weißenstein überging, wurde uns umgehend eine Fortsetzung des Mietverhältnisses in Aussicht gestellt. Dies erfüllte uns mit Genugtuung. Die Feier unseres Gründungsfestes war somit gesichert. Im Rahmen dieses Festes wurden Isabella Schinzel und Hans Lehner anlässlich ihrer langjährigen Mitgliedschaft zu Ehrenmitgliedern ernannt. Auch das neue Vereinsbild konnte enthüllt werden.
Trotz dieser erfreulichen Wendung ließ uns der Gedanke an den Bau eines eigenen Schützenheims nicht los.
Urkunde der Patenschaft
Im Laufe der Jahre verschlechterten sich jedoch die Rahmenbedingungen für die Nutzung des Schützenheimes im Gebäudekomplex des Neukirchner Hofs.
Bürgermeister Erich Birzer sicherte abermals seine Unterstützung zur Lösung des Raumproblems zu und der Vereinsausschuss sprach sich vorsorglich für die Bildung eines „Förderkreises Schützenheimneubau“ aus (Prot. d. Auss. v. 08.06.1991 TOP. 6.1).
1992 feierten wir unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Birzer unser 80-jähriges Vereinsjubiläum, verbunden mit einem Jubiläums- und Sparkassenpokalschießen.
Jubiläumsscheibe zum 80-jährigen Jubiläum
Im Frühjahr 1993 renovierten wir unser Schützenheim und 1994 wurde auf Beschluss der Mitgliederversammlung unsere Traditionsfahne restauriert.
Leider verließ uns im selben Jahr unser langjähriger Schützenmeister Georg Lomsché nach langer, schwerer Krankheit. Eine große Zahl von Schützen gab ihrem verdienten Mitglied das letzte Geleit.
Nunmehr ging die Führung der Schützengesellschaft an Dietmar Beyer über. Seine Wahl zum 1. Schützenmeister erfolgte in der Mitgliederversammlung 1995.
Die Situation im Schützenheim im Neukirchner Hof spitzte sich zu. Der Betreiber hatte das Haus geschlossen, das Wasser für Toiletten und Heizung im Schützenheim abgestellt. Wir mussten uns mit dieser neuen Lage wohl oder übel abfinden. Improvisieren war angesagt. Ende 1994 informierten wir die Mitglieder sowie Bürgermeister und Gemeinderat über diese missliche Lage. Als einzige Alternative kam für uns allerdings nur der Bau eines eigenen Schützenheims in Frage. Natürlich erhofften wir uns auch von der Gemeinde finanzielle Hilfe bei der Verwirklichung unseres Vorhabens, eine immense Aufgabe für den Verein.
Noch in der Generalversammlung 1995 bedauerte Bürgermeister Birzer, dass die Gemeinde keine Handhabe für eine Intervention in Sachen Neukirchner Hof habe. Aber glücklicherweise sollte sich die Lage zu unseren Gunsten ändern
1998: Ein Wunschtraum geht in Erfüllung
Bereits Mitte des Jahres 1995 wurde vom Gemeinderat ein östlicher Anbau am Neukirchner Hof zur Unterbringung des Schützenheims diskutiert und durchaus für realistisch befunden.
Im Sommer 1996 informierte der Bürgermeister den Verein über das definitive Kaufinteresse der Gemeinde an der Hotelanlage. Eine große Mehrheit im Gemeinderat stünde hinter diesem Immobilienerwerb. Dies bedeutete im Grunde genommen grünes Licht für einen Schützenheimneubau.
Das Jahr 1997 brachte dann die endgültige Entscheidung in der Vereinsheimfrage. Die Gemeinde war inzwischen neuer Eigentümer des Neukirchner Hofs geworden und hatte zeitnah auch einen Pächter für das Landhotel gefunden, Renate und Heinz Engelhardt. Bis auf den heutigen Tag verbindet uns mit dem Pächterehepaar ein freundschaftliches Verhältnis. Auch der erneute Entschluss der Familie Engelhardt, das Pachtverhältnis zu verlängern stimmt uns zuversichtlich.
1997 beschloss die Mitgliederversammlung (19. Januar 1997) eine Satzungsänderung betreffend folgender Paragrafen: § 4 Mitgliedschaft, § 10 Vereinsausschuss, § 11 Vertretung der Geschäftsführung und § 16 Aufgaben der Mitgliederversammlung.
Unter der umsichtigen Leitung von Dietmar Beyer und Günther Weinfurtner sowie auf der Basis des hervorragenden ehrenamtlichen Einsatzes der Mitglieder wurden die Arbeiten im Juli 1997 aufgenommen.
Scheibe von Rosdorf
Nach nur elf Monaten Bauzeit konnte das neue Vereinsheim am 26. Juni 1998 seiner Bestimmung übergeben werden. Im Beisein zahlreicher Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft fand die feierliche Einweihung statt. Die Geistlichen beider Konfessionen stellten die neue Schießstätte unter den Schutz Gottes. Damit ging nach fast 60 Jahren der Traum von einem eigenen Vereinsheim wieder in Erfüllung.
1998 nahmen wir freundschaftliche Kontakte mit einem Schützenverein aus Rosdorf bei Göttingen auf. Im gleichen Zeitraum entstand auch eine partnerschaftliche Beziehung zu einem Sportschützenclub aus Prag.
1998 feierten wir das 10-jährige Patenschaftsjubiläum mit unserer Kümmersbrucker Kompanie, damals noch das 3. Instandsetzungsbataillon 4.
Die Mitgliederversammlung vom 17. Januar 1999 machte sich erneut eine Änderung der Satzung zur Aufgabe. Die Sitzangabe „Neukirchen“ wurde ergänzt durch den Zusatz: „Landkreis Amberg-Sulzbach“. Vorstand im Sinne des § 26 BGB ist der 1. und 2. Schützenmeister. Jeder der beiden Vorstände ist einzelvertretungsberechtigt. Die Vollmacht des Vorstands schließt nunmehr auch die Außenvertretung mit ein.
Im selben Jahr überraschte wieder einmal ein Starkregen den Ort, was leider auch in unserem neuen Heim einen größeren Wasserschaden zur Folge hatte.
Fahnenband zum
10-jährigen Jubiläum mit
der Patenkompanie
Im September 1999 trugen wir unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Erich Birzer unser Standeröffnungsschießen, verbunden mit einem Preisschießen, dem Sparkassenpokalschießen und dem 60. Gauschießen (Gaupokal- und Gaukönigscheibe) des Schützengaues Sulzbach-Rosenberg aus.
1999 führten wir die ersten Gespräche bezüglich eines Überlassungs- und Nutzungsvertrages mit der Gemeinde.
Im Jahre 2000 belief sich der Mitgliederstand auf 137 Personen:
Senioren 46
Altersklasse 24
Damen 13
Schützenklasse 34
Junioren 10
Jugend 5
Schüler 5
Senioren | 46 |
Altersklasse | 24 |
Damen | 13 |
Schützenklasse | 34 |
Junioren | 10 |
Jugend | 5 |
Schüler | 5 |
Fritz Brunold wurde in der Mitgliederversammlung 2000 zum Ehrenmitglied ernannt.
Unser 90-jähriges Gründungsjubiläum feierten wir am 04. Oktober 2002 im engsten Kreis mit einem Jubiläumsschießen.
Ulrike Loos errang 2007 die Gauschützenlieslwürde.
Standeröffnugsscheibe 1998
Jubiläumsscheibe zum 90-jährigen
Gaulieslscheibe Ulrike Loos 2010
2008 – ein ereignisreiches Jahr
Im Jahre 2008 begannen konkrete Verhandlungen bezüglich des Abschlusses eines Nutzungsvertrages.
Am 04. September 2008 trafen wir uns mit Hauptmann Schwarz von der Patenkompanie und Bürgermeister Winfried Franz zu einer Arbeitsbesprechung anlässlich des bevorstehenden 20-jährigen Jubiläums mit der Patenkompanie. Wir einigten uns auf den 01. Oktober 2008 als Jubiläumstag.
Die Jahre ab 2009
Lieslscheibe Franziska Haas 2009
Gau-Jgd. Königscheibe Simon Ertel 2009
In der Generalversammlung 2009 legte Dietmar Beyer nach 14 Jahren sein Amt als erster Schützenmeister nieder. Erstmals in der Geschichte der SG wurde eine Frau, Ulrike Loos, zur ersten Schützenmeisterin gewählt.
Nach jahrelangen Bemühungen konnte 2009 endlich unser Nutzungsvertrag für das Schützenheim in Übereinkunft mit der Gemeinde Neukirchen unter Dach und Fach gebracht werden. Am 04. Mai 2009 legte uns Bürgermeister Winfried Franz den aktuellen Nutzungsvertrag für unser Schützenheim zur Unterschrift vor. Der Vertragsinhalt entsprach voll und ganz unseren Wünschen, insbesondere was die 50-jährige Laufzeit betrifft.
Der Vereinsausschuss sprach sich einstimmig für die Annahme dieses Vertragswerkes aus. Dieses garantiert dem Verein für die kommenden 50 Jahre eine dauerhafte und „krisenfeste“ Bleibe im Neukirchner Hof.
Franziska Haas wurde Gauschützenliesl und Simon Ertel Gaujugendkönig.
20-jähriges Jubiläum
Thomas Borek erzielte mit sensationellen 184 Ringen den Bayerischen Vizelandesmeistertitel (OSB) in der Schülerklasse. Damit vertrat er unsere Gesellschaft bei der Deutschen Meisterschaft in München, bei der er schließlich mit 182 Ringen einen Mittelplatz erzielte.
Unser Gemeindepokalschießen 2009 stand wettermäßig unter keinem guten Stern. Wir hatten zwar in den letzten 18 Jahren schon öfter mit Hochwasser und Überflutung zu kämpfen, aber derart heftige Folgen eines Sommergewitters hatten wir noch selten erlebt. Zum Glück gelang es dank spontaner Mithilfe der Festbesucher und durch den raschen Einsatz der FFW Neukirchen Schlimmeres für das Schützenheim abzuwenden. Nicht auszudenken das Ausmaß der Schäden, wenn niemand vor Ort gewesen wäre, um sich gegen die schmutzigen Wassermassen zu stemmen.
Günther Weinfurtner, mittlerweile 45 Jahre im Amt des Schriftführers, hat sich die Mühe gemacht, die vorhandenen Protokolle und Unterlagen der Schützengesellschaft 1912 akribisch zu durchforsten. Damit wurde die Grundlage für ein Vereinsarchiv geschaffen. Das Gesamtwerk mit Aktenplan stellte er erstmals in der Ausschusssitzung am 06. September 2010 vor.
Thomas Borek erzielte 2010 erneut mit 363 Ringen den Bayerischen Vizelandesmeistertitel (OSB), dieses Mal jedoch in der Jugendklasse.
Im gleichen Jahr errang Schützenmeisterin Ulrike Loos wiederum die Würde der Gauschützenliesl.
In der Generalversammlung am 14. Januar 2011 wurde unser langjähriger Schützenmeister Dietmar Beyer auf Grund seiner besonderen Verdienste um den Verein zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Im Jahre 2011 gelang der 1. LG.- Mannschaft mit den Schützen Michaela Dehling, Jürgen Dehling, Thomas Plickert, Tobias Lorenz, Thomas Borek und Daniel Bischof der Aufstieg in die Bezirksoberliga
Chronologie der in Neukirchen ausgetragenen Gauschießen
Das 3. Gauschießen des Schützengaues Sulzbach Rosenberg fand 1925 erstmals in Neukirchen statt.
Es folgten weitere Gauschießen in Neukirchen:
1955
1965
1980 (nur Gaupokalscheibe und Gaukönigsscheibe)
1982 (nur Gaupokalscheibe und Gaukönigsscheibe)
1999
2012 im Jubiläumsjahr: das 73. Gauschießen des Schützengaues.
Chronologie der Gau-Titelträger
Gauschützenkönige | Gauschützenliesl | Gaujugendkönig |
1965 Ludwig Gröschel | 2007 Ulrike Loos | 2010 Simon Ertel |
1981 Georg Grötsch | 2009 Franziska Haas | |
1984 Herbert Rippel | 2010 Ulrike Loos | |
2019 Jens Maul |
Chronologie der 1. Schützenmeister von 1912 bis 2013
1912-1920 | Georg Pilhofer | 1979-1994 | Georg Lomsché |
1921-1922 | Georg Kopp | 1995-2009 | Dietmar Beyer |
1923-1929 | Hans Lehner | 2009-2013 | Ulrike Loos |
1929-1954 | Felix Fuchs | 2013-2019 | Benno Elefant |
1954-1959 | Hans Neidel | seit 2019 | Christian Beyer |
1960-1978 | Fritz Brunold |
Chronologie der Schützenkönige
1926 | Georg Hörling | 1959 | Willi Träger | 1977 | Johann Richthammer | 1995 | Georg Grötsch | 2013 | Robert Feiler |
1927 | Wilhelm Grünwald | 1960 | Erhard Loos | 1978 | Helmut Schuhmann | 1996 | Thomas Plickert | 2014 | Sabrina Elefant |
1928 | Paul Reu | 1961 | Fritz Brunold | 1979 | Georg Lomsche | 1997 | Helga Neidel | 2015 | Thomas Plickert |
1929 | Heinrich Kohl | 1962 | Georg Strobel | 1980 | Georg Grötsch | 1998 | Ulrike Loos | 2016 | Thomas Plickert |
1931 | Felix Fuchs | 1963 | Hans Luber | 1981 | Isabella Schinzel | 1999 | Dehling Jürgen | 2017 | Ulrike Loos |
1932 | Hans Ullherr | 1964 | Georg Aures | 1982 | Roswitha Richter | 2000 | Herbert Rippel | 2018 | Christian Kopp |
1933 | Hans Rösel | 1965 | Hans Dehling | 1983 | Georg Aures | 2001 | Thomas Plickert | 2019 | Claudia Schaupp |
1934 | Adolf Wild | 1966 | Günther Weinfurtner | 1984 | Helmut Richter | 2002 | Ulrike Loos | 2020 | ---------------- |
1935 | Christian Thümmler | 1967 | Erhard Loos | 1985 | Erika Heinl | 2003 | Richard Maul | 2021 | Sebastian König |
1936 | Felix Fuchs | 1968 | Hans Kopp | 1986 | Georg Aures | 2004 | Thomas Plickert | 2022 | Jens Maul |
1937 | Bgmst. Schwemmer | 1969 | Georg Poppel | 1987 | Roswitha Richter | 2005 | Ulrike Loos | 2023 | Claudia Schaupp |
1938 | Kommissar Steiner | 1970 | Georg Grötsch | 1988 | Georg Neidel | 2006 | Thomas Plickert | ||
1953 | Heinrich Mroos | 1971 | Josef Niedermirtel | 1989 | Hans Deyerl | 2007 | Linda Misch | ||
1954 | Siegfried Rummler | 1972 | Georg Grötsch | 1990 | Herbert Rippel | 2008 | Herbert Rippel | ||
1955 | Willi Träger | 1973 | Dieter Müller | 1991 | Ulrike Hauenstein | 2009 | Dietmar Beyer | ||
1956 | Ernst Heumüller | 1974 | Ludwig Gröschel | 1992 | Herbert Rippel | 2010 | Tobias Lorenz | ||
1957 | Anni Träger | 1975 | Erhard Loos | 1993 | Karl Pürner | 2011 | Thomas Plickert | ||
1958 | Willi Träger | 1976 | Willi Träger | 1994 | Herbert Rippel | 2012 | Steffen Tschacher |